Historischer Erfolg für die DJK Göggelsbuch

3:1 gegen Türkspor Nürnberg, Entscheidung fällt in der Verlängerung

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat die DJK Göggelsbuch den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Nachdem die Mannschaft von Spielertrainer Dominik Pöllet in der Kreisliga mit 45 Punkten den vierten Tabellenplatz belegte, rückte sie überraschend in die Relegation nach, da sowohl der Zweit- als auch der Drittplatzierte aufgrund ihrer SG Zugehörigkeit nicht aufstiegsberechtigt waren.

„Es war eine überdurchschnittlich gute Saison mit einigen Highlights“, resümierte Pöllet. „Der Sieg beim späteren Aufsteiger Ezelsdorf, zwei Erfolge gegen Hilpoltstein und das wichtige Auswärtsspiel bei der SG Thalmässing/Eysölden, das waren starke Auftritte.“

Auftakt der Relegation, Sieg nach Verlängerung

Das erste Relegationsspiel führte die DJK nach Burggriesbach, wo man auf den zweiten der Kreisliga- West, die DJK Limes traf. Auf einem hervorragend bespielbaren Platz geriet Göggelsbuch zunächst mit 0:1 in Rückstand. Doch die Moral stimmte. Nach packender Verlängerung stand ein 3:1 Sieg zu Buche. Das Ticket für die Gruppenphase war gelöst.

Niederlage in Tennenlohe erhöht den Druck

In der Dreiergruppe traf Göggelsbuch anschließend auf den SV Tennenlohe und Türkspor Nürnberg. Im ersten Spiel der Gruppe besiegte Türkspor Nürnberg den SV Tennenlohe mit 4:3. Beim Gastspiel in Tennenlohe ging die DJK zunächst mit 1:0 in Führung, verlor am Ende aber deutlich mit 2:4. Damit war die Ausgangslage vor dem abschließenden Heimspiel klar. Ein Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied war Pflicht.

Showdown vor Rekordkulisse

Bei sommerlichen Temperaturen und vor 850 Zuschauern war alles angerichtet für das wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte. Das Sportgelände war professionell hergerichtet, nur die kurzfristigen verletzungsbedingten Ausfälle von Damian Graf und Christian Haas trübten die Vorbereitung. Trainer Pöllet musste improvisieren und setzte auf Nachwuchstalente sowie Spieler der zweiten Mannschaft. In der Anfangsphase hatte Türkspor mehr vom Spiel, doch Torchancen blieben Mangelware. Göggelsbuchs Keeper Marco Muschaweck entschärfte zwei Schüsse von Ugur Öten souverän. In der 28. Minute war es dann aber so weit. Enes Aydogdu traf technisch fein vom Sechzehnereck zur Führung für die Gäste. Göggelsbuch reagierte kämpferisch. In der 35. Minute wurde der angeschlagene Lukas Geiger nach einem starken Steilpass von Dominik Pöllet in letzter Sekunde gestoppt. Kurz darauf war erneut Geiger auf der rechten Seite durch, seine Flanke fand Andreas Häusler, der mustergültig für Steffen Wägner ablegte, dessen Kopfball klatschte jedoch nur an die Latte. Pech für die Hausherren. Zur Pause lag man knapp mit 0:1 zurück.

Kraftakt mit Happy End

Nach dem Seitenwechsel setzte Göggelsbuch alles auf eine Karte. Ein Schuss von Geiger verfehlte das Ziel nur knapp, doch echte Chancen blieben zunächst Mangelware. Erst als bei den Nürnbergern sichtbar die Kräfte schwanden, kippte das Spiel. In der 81. Minute war es dann so weit. Eine Flanke segelte zum langen Pfosten, wo Luis Ramsauer lauerte und zum 1:1 Ausgleich einnetzte. Der Sportplatz stand Kopf.

Verlängerung mit Gänsehautmomenten

Zu Beginn der Verlängerung schlug Göggelsbuch erneut zu. Markus Goll dribbelte sich stark auf rechts durch und bediente Andreas Häusler, der unbedrängt zum 2:1 vollendete. Nur Sekunden später schwächte sich Türkspor selbst. Der eingewechselte Kadir Sahin sah nach einem unnötigen Foul an Keeper Muschaweck  und einen Schubser an einem Göggelsbucher Rot. Göggelsbuch nutzte die Überzahl und erhöhte weiter den Druck. In der 117. Minute folgte der nächste Gänsehautmoment. Eine Ecke von Steffen Wägner fand Peter Muschaweck, der per Kopfball zum 3:1 traf. Ekstase auf den Rängen.

Zitterminuten und grenzenloser Jubel

Die letzten Minuten brachten noch einmal Spannung. Häusler sah Gelb-Rot, sein erster Platzverweis überhaupt und Türkspor warf alles nach vorne. In der 120. Minute verpasste Roland Apedoh eine Flanke nur knapp. Dann ertönte der Schlusspfiff, der Rest war Jubel.

Fans stürmten das Spielfeld, Fangesänge hallten über das Gelände. Auch Spieler des FSV Berngau feierten mit. Sie profitieren vom Aufstieg der DJK und steigen durch die Nachrückregelung in die Kreisliga Ost auf.

Ein Verein schreibt Geschichte

2011 noch in die B-Klasse abgestiegen, hatte in Göggelsbuch wohl kaum jemand mit dem Bezirksliga-Aufstieg gerechnet. Doch der Zusammenhalt im Verein, das Engagement unzähliger Helfer und ein starker Kern an Spielern und Trainern machten das Unmögliche möglich.

Stimmen zum Aufstieg von Dominik Pöllet im Interview

Was war das Besondere an den Relegationsspielen?
„Die Relegationsspiele sind wegen der Zuschauerzahl schon interessant, es geht im K.O. Verfahren um Plätze in der nächsthöheren Liga. Besonders war sicherlich der Kader, denn mit Chris Haas, Laurin Sinke, Alex Schlierf, Jürgen Schmidpeter, Joachim Gerngroß, Thomas Endres und Damian Graf haben gestern sieben Mann aus Kader der ersten Mannschaft gefehlt. Diejenigen die gespielt haben, sind zusammengerückt, und haben eine Wahnsinns Energieleistung abgeliefert.“

Ist das Dein bisher größter Erfolg als Trainer?
„Ja, denn mit Wolfstein habe ich damals mein zweites Relegationsspiel zur Bezirksliga verloren. Ich kenne also beide Seiten der Medaille.“

Was zeichnet die Mannschaft trotz des kleinen Kaders und den gesamten Verein aus?
„Die Mannschaft hat unbändigen Willen und sehr großen Charakter. Der gesamte Verein ist ein top Beispiel wie man Zusammenhalt beschreiben könnte. Jeder ist da wenn Hilfe benötigt wird.“

Wie siehst Du die nächste Saison?
„Die nächste Saison wird für uns extrem spannend, wir können uns mit Teams aus dem Bezirk Mittelfranken messen, diese Herausforderung gehen wir an und bleiben aber als Team und Verein immer der Verein der wir sind.“

DJK Göggelsbuch: M. Muschaweck, P. Muschaweck, A. Muschaweck, C. Schneider (Herzog 93.), Wägner, Geiger (Kobras 74.), Häusler, Pöllet (J. Schneider 46.), Ramsauer, Goll, T. Schneider,

Tore: 0:1 Fattahi-Farid (63.), 1:1 Ramsauer (81.), 2:1 Häusler (96.), 3:1 P. Muschaweck (117.)

Rot: Kadir Sahin (111.)

Gelb-Rot: Häusler (120.+2)